Pressemeldung

Arzneimittelversorgung in akuter Gefahr – Trotzdem bleibt Apothekerausbildung in Sachsen weiterhin unsicher

11. Januar 2013

Auch mit Beginn des neuen Jahres bleibt die Ausbildung von Pharmazeuten im Freistaat Sachsen weiterhin unsicher. Trotz der Entscheidung des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz, sich offiziell gegen die Schließung des Instituts auszusprechen und damit seiner politischen Verantwortung für die Sicherung der Arzneimittelversorgung in Sachsen gerecht zu werden, gibt es bisher keine verbindliche Aussage des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst oder des Rektorats der Universität Leipzig zur Weiterführung der dringend benötigten pharmazeutischen Ausbildung im Freistaat. 

Seit dem Bekanntwerden der Pläne zur Schließung des Pharmazeutischen Instituts in Leipzig durch die Universitätsleitung vor inzwischen über einem Jahr kämpfen die Sächsische Landesapothekerkammer und der Sächsische Apothekerverband e. V. gemeinsam mit Studenten und Mitarbeitern um den Erhalt des Instituts, der einzigen Ausbildungsstätte für Pharmazeuten in Sachsen. 

Eine flächendeckende Arzneimittelversorgung, besonders in den ländlichen Gebieten, sowie Nacht- und Notdienste kann ohne genügend pharmazeutischen Nachwuchs nicht mehr garantiert werden. Zusätzlich zum bereits bestehenden oder drohenden Ärztemangel werden Versorgungsengpässe durch fehlende Apotheken eintreten. Aktuell werden allein in Sachsen fast 40 Apothekerinnen und Apotheker gesucht. Tendenz steigend, denn der Mangel an Pharmazeuten stellt inzwischen ein bundesweites Problem dar. Zur Sicherung des gesetzlich festgelegten Versorgungsauftrages müssen in Leipzig damit sogar mindestens 10 bis 20 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden.

Wir fordern deshalb sowohl das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst als auch die Leitung der Universität nochmals mit allem Nachdruck dazu auf, die Ausbildung von Pharmazeuten in Leipzig zu erhalten, zu erweitern und adäquat zu finanzieren.