Pressemeldung

Krankenkassen setzen Grundkonsens in der Gesundheitsversorgung aufs Spiel

23. Januar 2015

Anlässlich eines heute veröffentlichten Positionspapiers des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenversicherung erklärt Friedemann Schmidt, Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände:

„Mit dem Positionspapier zur Arzneimittelversorgung zeigt der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung einmal mehr, dass er den Kontakt zur Versorgungsrealität der Versicherten offenbar vollständig verloren hat. Schon wieder fordern die Krankenkassen Fremd- und Mehrbesitz bzw. Kettenbildung bei Apotheken, einen Honorarstopp und den Ausbau des Internet-Versandhandels. Schon wieder reden sie der Zerstörung bewährter Strukturen das Wort, die eine gute und flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln in Deutschland garantieren. Sie stellen damit ohne Not den gesellschaftlichen Konsens in Frage, dass unsere Gesundheitsversorgung qualitativ hochwertig, wohnortnah und in der kooperativen Verantwortung der Selbstverwaltungsakteure organisiert werden soll. Das bisherige Miteinander von Kassen und Heilberufsgruppen soll offenbar einer 'schönen neuen Welt' weichen, in der Gesundheitskonzerne mit ungebremstem Profitstreben dominieren und der Patient seinen Apotheker allenfalls vom Computerdisplay kennt. Mit solchen Vorstellungen, die vor allem Ausgabenkürzungen und Leistungseinschränkungen für Versicherte bedeuten, wird die gesetzliche Krankenversicherung die Herausforderungen des demographischen Wandels sicher nicht bewältigen. Die Apothekerschaft hat bisher immer einen kooperativen Ansatz im Umgang mit den Krankenkassen gesucht. Angesichts der fortgesetzten Angriffe auf unsere Versorgungsstrukturen müssen wir uns jetzt aber fragen, ob dies auch in Zukunft so bleiben kann."

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