Pressemeldung

E-Health: Apotheker beschließen ethische Grundsätze

29. Oktober 2015

Mit einem einstimmigen Votum hat der Gesamtvorstand der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände das Positionspapier "E-Health: Ethische Grundsätze" beschlossen. In zehn Punkten werden darin normative Grundsätze beschrieben, die als Leitplanken für die weitere Digitalisierung des Gesundheitswesens dienen sollen. Das Papier formuliert den Anspruch, dass der Digitalisierungsprozess kein Selbstzweck sein dürfe, sondern sich "konsequent am Patientenwohl" orientieren müsse.

"Wie bei allen Innovationen birgt die Digitalisierung des Gesundheitswesens Chancen und Risiken gleichermaßen. Wir müssen die Chancen nutzen und die Risiken minimieren", sagt Mathias Arnold, Vizepräsident und Leiter der Arbeitsgruppe IT-Strategie der ABDA. "Deshalb wollen wir Apotheker dazu beitragen, dass Gesundheitsdaten kontrolliert verarbeitet werden. Das Vertrauen des Patienten in die Apotheke muss in der digitalen Welt ebenso hoch sein wie im analogen Zeitalter. Unsere ethischen Grundsätze sind dafür Kompass und Marschrichtung zugleich." Entsprechend fordere das Papier, die großen Mengen anfallender medizinischer Daten für die Verbesserung von Therapie- und Betreuungskonzepten zu nutzen. Zugleich müssten diese Daten vor Missbrauch geschützt werden. In jedem Fall müsse vermieden werden, dass Patienten aufgrund von Datenlagen direkt oder indirekt von Gesundheitsleistungen ausgeschlossen würden.

Zum Hintergrund: Die Apotheker intensivieren derzeit ihre Aktivitäten im E-Health-Bereich. Im Sommer wurde eigens eine Arbeitsgruppe IT-Strategie der ABDA eingerichtet. Anfang November nimmt eine neue Abteilung für IT und Telematik im Geschäftsbereich Wirtschaft, Soziales und Verträge ihre Arbeit auf. Auch auf dem diesjährigen Deutschen Apothekertag nahm die Diskussion über das Thema E-Health einen breiten Raum ein, und ein Beschluss zur Einrichtung eines sicheren IT-Netzes für Apotheken wurde gefasst. Apotheken sind zudem an zahlreichen IT-Projekten beteiligt, die von einem neuen Großhandelsbestellverfahren (MSV 3) über das System Securpharm zur Abwehr von Arzneimittelfälschungen und das Medikationsmanagementprojekt ARMIN bis hin zur Federführung beim Projekt Arzneimitteltherapiesicherheit im Rahmen der gematik reichen.

Weitere Informationen unter www.abda.de

Ansprechpartner:
Dr. Reiner Kern, Pressesprecher, 030 40004 132, r.kern@abda.de
Christian Splett, Pressereferent, 030 40004 137, c.splett@abda.de