Pressemeldung

Gemeinsames Informationsangebot zum Thema Verhütungspannen

2. Dezember 2013

Wie lassen sich Verhütungspannen vermeiden – bzw. was ist zu tun, wenn eine solche Panne eingetreten ist? Auf diese Fragen geben die beiden Flyer: „sicher sein – Pille + Pannen“ und „sicher sein – Kondome + Pannen“ Antworten, die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände und dem pro familia Bundesverband entwickelt worden sind.

Richtig angewendet schützen Pille und Kondom sehr sicher vor einer ungewollten Schwangerschaft – aber es gibt auch Verhütungspannen. Nach den Ergebnissen einer repräsentativen Studie der BZgA berichtet die Mehrzahl der befragten Frauen zwischen 18 und 49 Jahren von gelegentlichen Anwendungsproblemen bei der Verhütung mit der Pille: 38 Prozent hatten die Pille in den zwölf Monaten vor der Befragung mindestens einmal vergessen. In diesen Fällen sollten die restlichen Pillen weiter genommen werden, aber bis zum Ende des Zyklus zusätzlich andere nicht-hormonelle Verhütungsmittel genutzt werden. Gut jede Zehnte hatte in den zwölf Monaten vor der Befragung Erbrechen oder Durchfall. Treten diese Beschwerden in den ersten drei Stunden nach Einnahme der Pille auf, ist die Wirksamkeit nicht gegeben.

Auch bei Kondomen klappt die Anwendung nicht immer problemlos: 37 Prozent der befragten Männer gaben gelegentliche Schwierigkeiten an. Probleme bereiteten etwa die falsche Größe und das Abrollen. Bei 11 Prozent der Kondome nutzenden Männer kam es vor, das ein Kondom beim Geschlechtsverkehr riss.

„Bei Jugendlichen treten Anwendungsprobleme leider noch häufiger auf, da sie den richtigen Umgang mit der Pille und dem Kondom oft noch lernen müssen“, betont Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Wie unsere repräsentative Studie zur Jugendsexualität zeigt, vergessen etwas mehr als die Hälfte der befragten aktiven Anwenderinnen zwischen 14 und 17 Jahren die Pille schon mal. In der Gruppe der Kondome nutzenden Jungen berichteten drei Viertel von Problemen beim Gebrauch, darunter vor allem Schwierigkeiten mit dem Abrollen oder gerissenen und abgerutschten Präservativen. Deshalb starten wir diese gemeinsame Aktion, mit der wir die Zielgruppe unmittelbar erreichen können.“

„Bei Fragen zur Verhütung sind Apotheker für viele Frauen und Männer wichtige und vor allem leicht erreichbare Gesprächspartner“, sagt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt. „Wir beraten unsere Patienten auch dazu, wie sie Fehlerquellen erkennen und vermeiden können – damit es gar nicht erst zu Verhütungspannen oder ungewollten Schwangerschaften kommt.“

Die Flyer enthalten wichtige Hinweise, was im Fall einer Verhütungspanne zu tun ist bzw. wo entsprechende Informationen anonym und schnell zu erhalten sind: telefonisch beim „pro familia Infotelefon“ oder im Web unter www.familienplanung.de, einem Portal der BZgA.

Apothekerinnen und Apotheker und gynäkologische Fachkräfte können den Flyer „sicher sein – Pille + Pannen“ zusammen mit dem gewünschten Pillenpräparat ausgeben und so auf mögliche Anwendungsfehler hinweisen. Der Flyer „sicher sein – Kondome + Pannen“ wird gynäkologischen und sexualpädagogischen Fachkräften zur Weitergabe an Ratsuchende zur Verfügung gestellt und kann auch in Apotheken ausliegen.

„Verhütungspannen können jedem sexuell aktivem Menschen passieren, erklärt Prof. Dr. Daphne Hahn, Vorsitzende des pro familia Bundesverbands. In diesen Fällen ist es wichtig, die eigenen Handlungsmöglichkeiten zu kennen, um verantwortlich und schnell handeln zu können, statt mit Sorge zu hoffen, dass es nicht zu einer ungewollten Schwangerschaft kommt. Die vorliegenden Flyer tragen dazu bei, Menschen zu diesem Thema zu  informieren und zu sensibilisieren.“ 

Die Flyer stehen auch in den Sprachen russisch, türkisch und französisch zur Verfügung. Sie können kostenlos bestellt werden: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 51101 Köln, Fax: 0221/8992257, E-Mail: order@bzga.de.