Pressemeldung

Mitgliederversammlung und Jubiläumsfeier des Sächsischen Apothekerverbandes in Leipzig

8. Dezember 2015

Sächsischer Apothekerverband fordert Anpassung der Vergütung 

 Eine längst überfällige Anpassung der Apothekervergütung war Kernforderung auf der Mitgliederversammlung des Sächsischen Apothekerverbandes e.V. (SAV) am 28. November in Leipzig. „Der unsägliche Berechnungsmodus für die Anpassung des Festzuschlages muss geändert werden“, erklärte Thomas Dittrich, Vorsitzender des SAV, vor den 80 Mitgliedern und Gästen: „Die Apotheken wurden von der wirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt.“ Die schmale Erhöhung des Festzuschlages im Jahr 2012 um 25 Cent sei schon allein dadurch wieder entwertet, dass bei der Berechnung ein hundertprozentiger Mehrleistungsabschlag angewandt wurde. Der Rohgewinnzuwachs, verursacht durch den Anstieg der Packungszahlen, sei vom nötigen Anpassungsbedarf einfach wieder abgezogen worden. Die derzeitige Berechnung friere das Einkommen der Apotheker auf dem Niveau von 2004 ein. „Wer Mehrarbeit in den Apotheken mit Honorarkürzungen bestraft, ist zutiefst leistungsfeindlich.“ erklärte Dittrich.

Dittrich fordert deshalb eine regelmäßige, am besten jährliche Überprüfung des Honorar-Fixanteils sowie eine gerechte Anpassung der Vergütung.

„Dass die Politik an der Preisbindung und dem Boniverbot bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln sowie am Fremd- und Mehrbesitzverbot in seiner jetzigen Form festhält, können die Apothekerinnen und Apotheker in den öffentlichen Apotheken als Erfolg der Standespolitik verbuchen“, betonte Dittrich in Anwesenheit von ABDA-Präsident Friedemann Schmidt und dem Vorsitzenden des Bayerischen Apothekerverbandes e.V. Hans-Peter Hubmann.

ARMIN zum Erfolg führen

Auch auf die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen (ARMIN) ging der Verbandsvorsitzende ein. Bei ARMIN werde der SAV nicht locker lassen. „Wir müssen und werden ARMIN zu einem Erfolg führen, um der Politik und den Krankenkassen zu zeigen, dass ein wirklich konsolidierter und jederzeit aktueller Medikationsplan nach vorhergehender Medikationsanalyse einer engen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker bedarf, genauso wie bei ARMIN vertraglich geregelt“, versprach Dittrich. Dass diese Leistung der Apotheker dabei extra honoriert werden muss, verstehe sich von selbst.

Die „herausragende Bedeutung“ von ARMIN für die Arzneimittelversorgung der Zukunft hatte die neue Vorsitzende der Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die sächsische Bundestagsabgeordnete Maria Michalk, schon in ihrem Grußwort zum Sächsischen Apothekertag hervorgehoben.

Ehrenvorsitz für Monika Koch/Ehrenmitgliedschaft für Dr. Ulrich Bethge

Neben dem berufspolitischen Teil wurde auch die Arbeit der langjährigen SAV-Vorsitzenden Monika Koch sowie des ehemaligen SAV-Geschäftsführers Dr. Ulrich Bethge gewürdigt. Monika Koch war bis Dezember 2014 zwanzig Jahre lang SAV-Vorsitzende. Seit Januar 2015 ist sie ARMIN-Beauftragte des SAV. Koch zählt zu den Gründungsmitgliedern des Verbandes und vertrat mit als erste Frau im ABDA-Gesamtvorstand auch bundesweit die Apothekerinnen und Apotheker. Für ihre Verdienste wurde die engagierte Apothekerin aus Hartha von den Mitgliedern einstimmig zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Dr. Ulrich Bethge wurde für sein 18-jähriges Engagement als Geschäftsführer ebenfalls einstimmig mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Einstimmig billigte die Mitgliederversammlung den Haushalt 2016.

SAV feiert 25jähriges Jubiläum

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung feierte der SAV mit 150 Gästen und Mitgliedern sein 25. Gründungsjubiläum im Gondwanaland des Leipziger Zoos.

Schon während der friedlichen Revolution 1989 diskutierte eine Gruppe engagierter Apotheker, wie sie das staatliche Apothekenwesen der DDR in inhabergeführte private Apotheken umwandeln können. Der SAV präsentierte den Jubiläumsgästen eine 15minütige Film-Dokumentation, in der die Gründungsmitglieder des Verbandes erzählen, welchen Mangel sie in den DDR-Apotheken verwalteten und wie sie den Systemumbruch bewältigten. Gäste lobten den Film als authentisches Dokument von bleibendem Wert über die Haltung, die Zweifel, aber letztlich auch den Mut der SAV-Gründungsmitglieder in der Wendezeit. Der SAV will den Film in Kürze als DVD veröffentlichen.

Fotos finden Sie unter folgendem Link: http://tinyurl.com/zr77zny

Ansprechpartner Sächsischer Apothekerverband e. V.:

Peter Schreiber
Katrin Tominski
Tel. 0341-3365244
Email: tominski@sav-net.de