Pressemeldung

Pharmazeutisches Institut in Leipzig

18. April 2013

Es gibt neue Entwicklungen zu den Fragen der Zukunft der Apothekerausbildung im Freistaat Sachsen – aber leider keine guten.

In einem Schreiben an die Fakultät für Biowissenschaften, Pharmazie und Psychologie teilt das Rektorat der Universität Leipzig mit, dass man „nach Abwägung aller Argumente“ beschlossen habe, nur noch 36 Studenten zum Pharmazie-Studium zulassen zu wollen – weniger als 75 % der früheren Zulassungszahlen. Die vorhandenen Laborplätze sollen also nicht mehr in vollem Umfang genutzt werden. „Wir haben die Zusagen, auch weiterhin Pharmaziestudenten zu immatrikulieren anders verstanden!“ äußert die Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbandes e. V., Monika Koch.

Erst vor wenigen Tagen, auf dem 11. Sächsischen Apothekertag am Samstag, den 13.4.2013, in Chemnitz hatten die an der Podiumsdiskussion teilnehmenden Sprecherinnen für Gesundheitspolitik des Sächsischen Landtags sehr deutlich geäußert, für wie unverzichtlich auch sie die Apothekerausbildung in Sachsen halten. "Mein Standpunkt ist klar: Erhalt des pharmazeutischen Instituts in Leipzig", sagte die CDU-Politikerin Karin Strempel. Für sie sei das Institut letztlich auch ein Wirtschafts-Faktor. Auch die Gesundheitspolitikerinnen der anderen Parteien sprachen sich für den Erhalt der Pharmazie in Leipzig aus. Anja Jonas (FDP) forderte weitere Verhandlungen, Dagmar Neukirch (SPD) hofft, dass die Verhandlungen in Bewegung bleiben und Kerstin Lauterbach (Die LINKE) will selbst eine Kürzung der Ausbildungsplätze nicht hinnehmen, sondern fordert gar einen Ausbau des Studienganges. Auch Monika Koch äußerte sich auf dem Podium gegen eine vorgeschlagene Reduzierung der Ausbildungsplätze. „Das bedeutet, das Institut durch Austrocknung sterben zu lassen“.

Ermutigt durch die konstruktive Diskussion zu diesem Thema auf dem Podium des 11. Sächsischen Apothekertages am vergangenen Samstag, wendet sich der Sächsische Apothekerverband e. V. heute erneut mit einem Schreiben an die Politiker, das in ihrer Macht stehende zu tun, um die für die künftige Arzneiversorgung im Freistaat Sachsen dringend erforderlichen (und noch vorhandenen) Studien- und Laborplätze zu erhalten.